Text von Kirsten Boie
Mit farbigen Bildern von Jutta Timm
Immer lieb sein ist langweilig.Deshalb beschließt die Kleine Fee,statt einer Guten lieber eine Böse Fee zu werden. Aber irgendwann hat man auch vom Bösesein die Nase voll ...
Ein Märchen? Oder vielleicht doch eine wahre Geschichte?
Vor langer, langer Zeit lebte in dem großen Wald gleich hinter der Autobahn und gar nicht weit von der Stadt entfernt eine Fee, die hatte schon viele Feenkinder großgezogen, aber noch keins war so halsstarrig gewesen wie die kleine Fee. »Nee!«, sagte die Kleine Fee, wenn Mama Fee ihr morgens einen kleinen Kuss auf die Stirn gab, um sie zu wecken, und »Nee!«, sagte die Kleine Fee, wenn sie ihre Flügel und ihren Zauberstab putzen sollte. »Man kann kaum glauben, dass du eine Gute Fee werden willst!«, sagte Mama Fee. Aber das hatte die Kleine Fee auch gar nicht mehr vor. Wenn Böse Feen ihre Flügel und ihren Zauberstab nicht zu putzen brauchten, dann wollte sie ganz unbedingt eine Böse Fee werden. Und sie fing auch gleich damit an, zauberte Familie Reh auf einen Baum, verwandelte Familie Kaninchen in Frösche und versetzte Familie Waschbär in einen hundertjährigen Schlaf. Dabei verlor sie dummerweise ihren Zauberstab. Klar, dass sie nun erst einmal die Nase voll hatte vom Bösesein.
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